Grundsätzliche Idee: Man fragt in einem Fragebogen eine beliebige (geschlossene oder numerische) Frage. Mögliche Antwortmöglichkeiten auf die Frage sind:
Variable | Antworten |
---|---|
Binär | ja/nein; Stimme zu/Stimme nicht zu |
Ordinal | sehr gut, gut , mittel, schlecht , sehr schlecht |
stimme voll zu, stimme zu, stimme nicht zu, stimme überhaupt nicht zu | |
Kategorial | Blau, Grün, Gelb |
Tomaten, Gurken, Erbsen, Weißkohl | |
Numerisch/Kontinuierlich | Wie viel Euro würden sie für die biokiste ausgeben? |
Wie viele Stunden würden sie in der Woche mithelfen |
Man erstellt dann verschiedene Versionen des Fragebogens. Jede Version ist dabei ein Treatment. Man möchte herausfinden, ob die verschiedenen Treatments einen Einfluss auf die Antwort haben
Wir wollen herausfinden, ob die Leute die Biokisten kaufen würden, und welchen Einfluss der Preis und eine ökologische Produktion haben:
Faktor | Bedeutung | Level |
---|---|---|
Faktor \(X_1\) | Preis | ordinal 10,15,20,25 |
Faktor \(X_2\) | Produktion | Binär Ökologisch, Nicht ökologisch |
Faktor X1 hat vier Level, Faktor X2 hat zwei Level. Daraus ergeben sich acht Treatments aka acht Fragebogenversionen
Unser lineares Modell ist dann \[\begin{equation} Y=\alpha+\beta_1 * X_1 + \beta_2 * X_2 \end{equation}\]
\(Y\) ist dabei auch binär und sagt, ob die Befragte die Biokiste kaufen würde oder nicht.
Beschreibung des zu bewertenden Gutes und Frage könnte dann sein:
Angenommen ab August 2020 wird das Maisfeld für Gemüseanbau umgenutzt. Das Gemüse wird dabei... [alle Infos zu Solawi]. Die Ernte wird dann in Form von Biokisten an die lokale Bevölkerung verteilt und einmal pro Woche geliefert. Die Biokiste kostet [$X_1$] Euro. Das Gemüse wird [$X_2$] hergestellt.
Würden Sie die Biokiste kaufen? Ja Nein
Das erste Treatment könnte dann beispielsweise so aussehen:
Angenommen ab August 2020 wird das Maisfeld für Gemüseanbau umgenutzt. Das Gemüse wird dabei... [alle Infos zu Solawi]. Die Ernte wird dann als Biokisten an die lokale Bevölkerung verteilt und einmal pro Woche geliefert. Die Biokiste kostet __10 Euro__. Das Gemüse wird __ökologisch__ hergestellt.
Würden Sie die Biokiste kaufen? Ja Nein
Diese Version ist ein sogenanntes “between subject design”. Wie der Name schon sagt, ist das Design so ausgelegt, dass jeder Befragte nur 1 Treatment sieht.
Man kann das ganze aber auch anders darstellen, indem man die Befragten zwischen zwei oder mehr Treatments auswählen lässt.
Angenommen ab August 2020 wird das Maisfeld für Gemüseanbau umgenutzt. Das Gemüse wird dabei... [alle Infos zu Solawi]. Die Ernte wird dann in Form von Biokisten an die lokale Bevölkerung verteilt und einmal pro Woche geliefert. Es werden Ihnen verschiedene Gemüsekisten angeboten. Welche Variante würden Sie wählen?
Variante 1 | Variante 2 | Keine Kiste | |
---|---|---|---|
Preis | 10 Euro | 20 Euro | |
Anbau | Ökologisch | Ökologisch | |
Ich wähle |
Wenn diese beiden Kisten angeboten werden, welche würden Sie dann nehmen?
Variante 1 | Variante 2 | Keine Kiste | |
---|---|---|---|
Preis | 15 Euro | 15 Euro | |
Anbau | Ökologisch | nicht Ökologisch | |
Ich wähle |
Man präsentiert den Befragten also mehrere Entscheidungssituationen, hier kann man das volle Faktoriell nutzen. Das ist dann ein “within subject design”.
Persönlich finde ich in dem konkreten Fall das “between subject design” besser.
Auswertung, Berechnung der Parameter etc. sollte eigentlich klar sein.