GER-B11 2025-26
Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE), University of Luxembourg
Wichtige über das Seminar.
Pflichtseminar mit Vergabe von 2 ECTs
Schriftliches Examen gilt als Leistungsnachweis (Termin steht nicht fest).
Gilt die Anwesenheitspflicht (Melden Sie sich rechtzeitig bei Frau Ulrike Maser falls Sie einen Termin nicht wahrnehmen können).
Wissenschaft und wissenschaftliche Praxis: 19.09.2025 13:15 Uhr - 16:30 Uhr @ MSA 4.340
Die Grundstruktur wissenschaftlicher Arbeit: 17.10.2025 13:15 Uhr - 16:30 Uhr @ MSA 4.190
Buch in der Universitätsbibliothek kostenfrei verfügbar.
Nach den geltenden Kriterien an der Universität Luxemburg (= Äquivalenz im deutschen System)
0 (min) bis 20 (max)
Das Seminar dient als Basis für einige spezifische Seminare aus dem Masterprogramm.
Auf diese wird im Kursverlauf verwiesen.
Das Seminar MPG-88 Literaturrecherce und wissenschaftliches Arbeiten baut direkt auf die Inhalte gegenwärtigen Seminares auf.
Was ist Wissenschaft und wie unterscheidet man von Pseudowissenschaft.
Wissenschaft = Eine systematische Beobachtung nach standardisierten Protokollen, die nachgeweisbar ist.
Schweinwissenschaft = Eine Narrative ohne nachgeweisbares Fundament.
Was wären Gründen, zwischen Wissenschaft und Scheinwissenschaft scharf zu trennen?
Unabhängigkeit einer Betrachtung vom Beobachter.
Was sehen Sie?
Mehreren Beobachtern ist eine Betrachtung gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar.
Alfred Russel Wallace hat unabhänging von Charles Darwin eine Evolutionstheorie entwickelt.
Wiederholbarkeit einer Betrachtung unter unterschiedlichen Umständgen, in diversen Populationen, usw.
Sind die Quelle der Freuede ähnlich für Männer und Frauen?
Lasset uns debattieren: Gelten die wissenschaftlichen Prinzipien?
Und sie bewegt sich doch
Paradigmen in der Wissenschaft.
Einerseits steht er [Paradigmenbegriff] für die ganze Konstellation von Meinungen, Werten, Methoden usw., die von den Mitgliedern einer gegebenen Gemeinschaft geteilt werden. Andererseits bezeichnet er ein Element in dieser Konstellation, die konkreten Problemlösungen, die, als Vorbilder oder Beispiele gebraucht, explizite Regeln als Basis für die Lösung der übrigen Probleme der ‚normalen Wissenschaft‘ ersetzen können. (Thomas Kuhn - Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen)
In der kurzen Gesichte der Menschheit galten verschiedene Theorien und/ oder Modelle als feste Erklärungen beobachteten Phänomen.
Beispiele:
Welche ist falsch und welche richtig, und warum?
Nachgewisbar ist das Geozentrisches Modell falsch.
Das Gravitationsgesetzt ist nicht falsch sondern unvollständig.
Beide Paradigmen in der Psychologie helfen uns das menschlichen Verhalten verstehen, Elementen von beiden gelten als richtig.
Diverse Paradigmen zu Forschungsmethoden und wissenschaftliche Theoriebildung
Welche ist falsch und welche richtig, und warum?
Alle sind richtig und keine ist falsch. Ebenfalls, alle sind falsch und keine ist richtig. – Betrachter entscheidet.
Lasset uns debattieren:
Wie entsteht ein Paradigmenwechsel, wenn Wissenschaft objektiv, nachprüfbar und verallgemeinbar ist?
Paradigmenwechsel durch Krisen.
Ein Beispiel.
Diederik Stapel war ein hochverehrter Professor für Psychologie an der Universität Tilburg.
2011 wurde er wegen wissenschaftlichen Fehlverhalten entlassen.
Weitere Beispiele wissenschaftlichen Fehlverhalten https://bps.stanford.edu/home/instances-scientific-misconduct
Wissenschaft ohne Ethik kann Menschen und andere Lebensweisen verletzen und die Natur schaden.
Unterscheidet zwischen gut und böse.
Wer entscheidet? Die wissenschaftliche Gemeinschaft.
Wer formalisiert die Maßnahmen? Bspw. Karl Popper (Falsifikationsimus), Thomas Kuhn (Paradigmenwechsel), David Hume (Induktionsproblem), …, Immanuel Kant (Kritik der reinen Vernunft), …
Fehlt Ihnen irgendetwas soweit aus?
Ethische Wissenschaft durch Beachtung
Transparente und ausführliche Dokumentation damit andere die Ergebnisse nachprüfen können
Niemanden darf während, wegen oder infolge einer Studie körperlich oder geistlich verletzt werden
Wie kann jemanden doch verletzt werden? Beispiele
Studienteilnehmer mussen vorab über deren Rechte und die Gefahren, die durch Teilnahme an einer Studien entstehen können, informiert werden
Klare, präzise Beschreibungen ohne spezifische Studienzwecke zu nennen.
Was kann passieren, wenn, als Studienteilnehmer, eine Person Bescheid hat über den Studienziel “Negative Meinungen gegenüber Ältere beeinflusst deren Wohlbefinden”?
Vor: ethische Zulassung der Studie
Während: vollständige und transparatente Dokumentation
Nach: zugängliche Daten und Protokollen
Forscher:innen beschreiben ins Detail die Gefahren und Lösungen deren Studie in einer standardisierten Zulassungsform.
Eine Kommission beurteilt ob die geltenden ethische Kriterien aufrechterhalten sind und ggfls. fragen Modifikationen an.
Lasset uns debattieren:
Ist der KI-Einsatz in Wissenschaft ethisch?
Wissenschaft korrigiert sich. (Sieh Paradigmenwechsel)
Wissenschaftliche Aufsätze können von Autoren oder Dritten wiederrufen werden.
Neue Maßnahmen werden implementiert.
Replikation von “etablierten” Ergebnisse als Forschungszweck.
Arten und Methoden wissenschaftlicher Arbeit.
Induktiv: Aus beobachteten Phänomenen wird auf eine allgemeine Theorie geschlossen (Induktionsproblem: kann nicht falsifizierbar sein; woher weiss man das ein Phänomen wieder und identisch beobachtet werden kann)
Deduktiv: Von einer allgemeiner These wird auf einen konkreten Fall geschlossen. (Falsifizierbar: braucht aber eine gute Theorie; wie wird entscheidet was eine gute Theorie ist)
Die vollständige Beschreibung der Entstehungskausalität-Folgen-Ausnahmen, die einem Phänomen einzuordnen sind.
Eine gute Theorie beschreibt ein allgeimeines Phänomen (Verhalten).
Eine Theorie entsteht durch wissenschaftliche Arbeit - denken, prüfen, adjustieren, prüfen, denken, usw.
Für die Betrachtung eines Phänomen werden reliable und valide Methoden der Messung gebraucht. Was sind aber diese Methoden? Jemanden muss die erforschen.
Reliabilität: Die Methode unterstützt unter diversen Umständen die Betrachtung des Phänomenes.
Validität: Die Methode unterstützt die Betrachtung gewünschtes Phänomenes.
Quantitative Forschung: Priorität hat Verallgemeinerung der Ergebnisse aus repräsentative Stichprobe auf eine spezifischen Population. Dabei werden standarisierte Fragen eingesetzt und Daten nach Probabilitätstheorien ausgewertet.
Qualitative Forschung: Priorität hat die Auseinandersetzung mit einem Phänomen und dabei werden offene Fragen, Teilstandardisierte Fragen ebenfalls spontane Nachfragen genutzt. Muster in den Daten wird gesucht und ein Narativ wird daraus gebaut.
Mixed-Methoden: Eine Kombination von beiden Methoden Quantiative-Qualitative in bestimmter Reihenfolge.
Aus einer Stichprobe und mithilfe Probabilistik werden Schlussfolgerungen für eine Population gezogen.
Wird gebraut eine Forschungsfrage, Hypothesen, Daten, Statistik.
Bspw: Das Wahlverhalten in einer Region kann sozioökonimische Kausalität haben.
Ein neues Phänomen entwickelt sich. Man versteht es nicht d.h. keine Theorie beschreibt das Phänomen.
Durch Interviews werden sehr detailliert Daten aufgenommen. Muster werden hervorgehoben.
Bspw: Was halten ältern Menschen von Nutzung digitalen Geräte als Mittel zur Beschläunigung Gesundheitsinterventionen?
Scheinwissenschaft, Wissenschaft und Ethik in der Forschung
Die Zukunft empfinden oder auf Basis von gegenwärtigen Geschehens, präzise Abläufe zukünftigen Phänomene vorhersagen.
Wissenschaft oder Scheinwissenschaft?
Wissenschaftlicher Aufsatz von Daryl .J Bem wurde 2011 in Journal of Personality and Social Psychology veröffentlicht.
Zugänglich über https://www.apa.org/pubs/journals/features/psp-a0021524.pdf
Diese Zeitschrift ist ein Maßstab für hochqualitative Forschung in der Psychologie.
Nicht nachprüfbar zB laut Studie von Stuart Ritchie, Richard Wiseman und Christopher French in 2012.
Zugänglich über https://journals.plos.org/plosone/article/file?id=10.1371/journal.pone.0033423&type=printable
Die Grundstruktur wissenschaftlicher Arbeit: 17.10.2025 13:15 Uhr - 16:30 Uhr @ MSA 4.190