Für das Lösen der Übungen können Sie R, einen Taschenrechner oder Excel verwenden.
Verwenden Sie das GBD results tool (Sie müssen einen Account erstellen):
Anmerkung: Raten sind pro 100’000 berechnet (siehe hier)
Die Inzidenz von Pankreaskrebs beträgt für die Frauen ca. 22 pro 100’000 und für die Männer ca 19 pro 100’000 im Jahr 2021. Die Inzidenz hängt stark mit dem Alter zusammen: z.B. liegt diese bei 30-34-jährigen bei ca 0.34 pro 100’000 pro Jahr, während Sie bei über 85-jährigen bei 120 bis 150 liegt.
2021 waren in der Schweiz ca 500’000 Personen von Diabetes Typ II betroffen. Das sind rund 5% der Schweizer Bevölkerung. Dadurch entstanden 2021 rund 15’000 YLL und 36’000 YLD, also 51’000 DALY.
Die Todesrate auf Grund nicht-übertragbarer Krankheiten in der Schweiz betrug 2021 660 pro 100’000. Die alters-standardisierte Rate ist viel tiefer (ca 300 pro 100’000), weil die Schweizer Bevölkerung überdurchschnittlich alt ist.
Anmerkung: GBD wird immer wieder aktualisiert. Die Werte in der Lösung können von den aktuellen Werten in GBD abweichen.
Aus Wikipedea:
Die British Doctors Study (deutsch: „Britische Ärzte-Studie“) ist der Name einer prospektiven epidemiologischen Studie, welche von 1951 bis 2001 lief und bereits 1956 überzeugende statistische Belege dafür lieferte, dass das Tabakrauchen das Lungenkrebs-Risiko erhöht. Die Studie wurde anfänglich von den berühmten Epidemiologen und Statistikern Richard Doll und Austin Bradford Hill geführt.
Die Autoren leiteten einen Fragebogen zu den Rauchgewohnheiten an alle britischen Ärzte weiter, und 34.440 Männer antworteten. Mit wenigen Ausnahmen wurden alle Männer, die 1951 geantwortet hatten, über 20 Jahre hinweg nachverfolgt. Die amtlich bestätigten Todesursachen aller 10.072 Todesfälle sowie die späteren Änderungen in den Rauchgewohnheiten wurden aufgezeichnet.
Wir betrachten für diese Übung nur einen Teil der (vereinfachten) Resultate: von 27’000 Rauchern starben im Zeitraum von 10 Jahren 1’350 an Lungenkrebs. Bei den 7’000 Nichtrauchern war dies bei 7 der Fall.
Zeichnen Sie die 2x2-Tabelle und berechnen Sie folgende Kennwerte:
Interpretieren Sie alle Werte.
Gegebene Zahlen:
2x2-Tabelle:
tabelle <- data.frame(
` ` = c("Raucher (Ex=1)", "Nichtraucher (Ex=0)", "Gesamt"),
`Lungenkrebs` = c(1350, 7, 1357),
`Kein Lungenkrebs` = c(25650, 6993, 32643),
`Gesamt` = c(27000, 7000, 34000)
)
# Drucke die Tabelle mit kable
kable(tabelle, align = "lccc")| X. | Lungenkrebs | Kein.Lungenkrebs | Gesamt |
|---|---|---|---|
| Raucher (Ex=1) | 1350 | 25650 | 27000 |
| Nichtraucher (Ex=0) | 7 | 6993 | 7000 |
| Gesamt | 1357 | 32643 | 34000 |
Berechnungen
Prävalenz der Exposition \[ \hat{Pr}(Ex = 1) = \frac{27'000}{34'000} = 0.794 = 79.4\% \]
Prävalenz der Krankheit \[ \hat{Pr}(Kr = 1) = \frac{1'357}{34'000} = 0.0399 \approx 4.0\% \]
Risiko für Lungenkrebs bei Rauchern \[ \hat{Pr}(Kr = 1 | Ex = 1) = \frac{1'350}{27'000} = 0.05 = 5\% \]
Risiko für Lungenkrebs bei Nichtrauchern \[ \hat{Pr}(Kr = 1 | Ex = 0) = \frac{7}{7'000} = 0.001 = 0.1\% \]
Relatives Risiko (RR) \[ \hat{RR} = \frac{0.05}{0.001} = 50 \]
Odds Ratio (OR)
Risikodifferenz (RD) \[ \hat{RD} = 0.05 - 0.001 = 0.049 = 4.9\% \]
Relative Risikodifferenz (RRD) \[ \hat{RRD} = 50 - 1 = 49 = 4900\% \]
Interpretation
Weil das Erreignis \(Kr = 1\) dennoch relativ selten ist, sind \(\hat{RR}\) und \(\hat{OR}\) ähnlich. Aus dem gleichen Grund und bei gleichzeitig sehr starkem Effket sind die relativen und absoluten Risikodifferenzen sehr unterschiedlich.
In einer Studie wurde herausgefunden, dass körperlich inaktive Menschen ein 21.9% höheres Risiko für Demenz haben, als körperlich aktive Menschen (Iso-Markku et al. 2022). Laut der Schweizer Gesundheitsbefragung sind in der Schweiz 21.3% der Personen nicht ausreichend aktiv. Sie sollen berechnen, wie viele YLL und YLD man in der Schweiz verhindern könnte, wenn alle Personen ausreichend körperlich aktiv wären.
Wir verwenden hier das Populationsattributable Risiko. Wir kennen folgende Schätzwerte:
## [1] 0.04456803
Zudem entnehmen wir der GBD, dass in der Schweiz 2021 wegen Demenz (inkl. Alzheimer) 30’000 YLD und 65’000 YLL zustande kamen.
Somit wären rund 2897 YLL und 1337 YLD zu verhindern, wenn der Risikofaktor “körperliche Inaktivität” nicht existieren würde.
Da Frauen häufiger nicht ausreichend aktiv sind (siehe SGB) und auch stärker betroffen von Demenz sind (siehe GBD), muss man davon ausgehen, dass sich die \(PAR\) und somit die Reslutate zwischen Männern und Frauen stark unterscheiden (Bewegungsmangel-bedingte YLL und YLD sind bei Frauen höher).
Anmerkung: Obwohl dies nur eine grobe Berechnung ist, welche das Alter und weitere Faktoren nicht berücksichtigt, ist der Wert sehr nahe am vom BAG publizierten Wert (4’300 DALYs).