Institute of Crop Science and Plant Breeding, Agronomy and Crop Science, Christian-Albrechts-University, Kiel, Germany
Henning Kage
Institute of Crop Science and Plant Breeding, Agronomy and Crop Science, Christian-Albrechts-University, Kiel, Germany
Published
September 12, 2024
Keywords
Wheat, Yield, Nitrogen fertilisation
1 N-Versuch
1.1 Versuchsanlage
Der N-Versuch Hohenschulen wurde im Jahr 1974 angelegt. Die aktuelle Fruchtfolge ist Raps – Ackerbohnen - Weizen - Gerste. Als Prüffrüchte werden Weizen und Raps angebaut. Ackerbohnen und Gerste dienen als Ausgleichsfrüchte. Die N-Nachwirkungen werden durch die parzellenmäßige Beerntung von Ackerbohnen und Gerste erfasst.
1.2 N-Düngung
Die N-Düngung erfolgte in 3 Gaben mit jeweils 4 Stufen: 0, 40, 80 und 120 N/ha in voller faktorieller Kombination. Es ergeben sich 64 N-Varianten. Die Düngung erfolgte in Form von Ammoniumnitrat.
1.3 Datenauswahl
Die Versuchsdaten liegen in zwei Dateien vor. Die Erträge sind in der Datei “Erträge_Weizen_2003_2024.csv” und die N-Konzentrationen in der Datei “NKonz_Weizen_2003_2024.csv” abgelegt. Die Daten werden eingelesen und zusammengeführt. Die Erträge werden auf 90 % der Parzellenerträge umgerechnet. Die N-Düngungsgaben werden in N-Gesamt zusammengefasst. Der Stickstoffentzug und die Stickstoffeffizienz werden berechnet. Die Proteingehalte werden berechnet und auf fehlende Werte geprüft. Die N-Stufen werden als Faktoren definiert.
In dieser Auswertung werden die Daten aus den Jahren 2003 bis 2024 verwendet. Der Datensaatz umfasst 2811 Datensätze.
1.4 Lineare Modelle für Ertrag, Protein und N-Entzug
Für die Auswertung des Datensatzes wurden zunächst lineare Modelle für den Ertrag, den Proteingehalt und den N-Entzug erstellt. Die Modelle enthalten alle möglichen Interaktionen der Faktoren Jahr, N1, N2 und N3. Die Modelle wurden mit der Funktion lm erstellt.
Grundlage für die Optimierung ist zunächst die Berechnung der N-kostenfreien Leistung. Diese wird als Differenz zwischen Erlös und N-Kosten definiert, die N-Kosten ergeben sich aus der Düngungshöhe und dem N-Preis (1 [€/kg N]). Der Erlös wird aus dem Ertrag und dem Preis für Weizen berechnet. Der Preis für Weizen wird in drei Qualitätsstufen unterteilt: A, B und C. Die Klassen werden durch den Proteingehalt bestimmt. Der Preis für Weizen der Klasse A beträgt 201.5 [€/t], für Klasse B 200 [€/t] und für Klasse C 180 [€/t].
Die Ermittlung der optimalen N-Düngung erfolgt durch die Auswahl der N-Düngungskombination mit der maximalen der N-kostenfreien Leistung. Hierzu werden unter Verwendung der linearen Modelle für Ertrag und N-Konzentration in Schritten von 1 kg N/ha von 0-120 kg N/ha für jede der N-Teilgaben die Erträge und Proteingehalte berechnet.
Diese Vorgehensweise ist durch die nichtstetige Preisfunktion (Qualitätsstufen) für Weizen motiviert, die den Erfolg von Optimierungsalgorithmen erschwert.
Dieser Prozess ist rechenintensiv und kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Ergebnisse werden daher in der Datei df_2003_2024.RData gespeichert und können bei Bedarf geladen werden, bzw. die Neuberechung erfolgt nur bei Bedarf.
Bei der Optimierung gibt es jeweils den Ansatz der jahresspezifischen Optimierung der N-Düngungshöhe ( ex post ) und den Ansatz der jahresübergreifenden Optimierung ( ex ante ).
Die mittlere optimale N-Düngungshöhe beträgt 236 kg N/ha. Die optimale N-Düngungshöhe schwankt zwischen 190 und 298 kg N/ha. Die optimale N-Düngungshöhe und deren Aufteilung auf die einzelnen N-Gaben ist in Abbildung dargestellt. Sie liegt damit deutlich höher als die zulässige Düngung nach Düngeverordnung (200 [kg N/ha]).
Figure 1: Verteilung der N-Düngung auf die Teilgaben für eine ökonomisch optimale N-Düngung
# select N-combinations lower than allowed N rate according to DueVdf_optDuV <- df[df$Nges<=DueVNMenge,] # select the N-Kombination with the highest NKFL over all yearsdf_ExAnteDueV <- df_optDuV %>%group_by(NKombi) %>% dplyr::summarise(NKFL=mean(NKFL, na.rm = T)) %>%slice_max(n =1, order_by = NKFL) %>%ungroup()df_optDuV <- df_optDuV %>%group_by(Jahr) %>%slice_max(n =1, order_by = NKFL) %>%ungroup()df_optDuV$Düngeempfehlung <-"DüV"df_optDuV_20 <- df[df$Nges<=DueVNMenge_20,] df_ExAnteDueV_20 <- df_optDuV_20 %>%group_by(NKombi) %>% dplyr::summarise(NKFL=mean(NKFL, na.rm = T)) %>%slice_max(n =1, order_by = NKFL) %>%ungroup()df_optDuV_20 <- df_optDuV_20 %>%group_by(Jahr) %>%slice_max(n =1, order_by = NKFL) %>%ungroup()df_optDuV_20$Düngeempfehlung <-"DüV-20%"#df_optDuV$NKombi <- NULL#df_optDuV_20$NKombi <- NULLdf_comp <-rbind(df_maxNKFL, df_optDuV, df_optDuV_20)
1.5.1.1 Erträge ex post
Die Erträge liegen für die optimale N-Düngungshöhe bei 9.7 t/ha. Die Erträge für die Düngung nach Düngeverordnung und die Düngung um 20 % reduziert liegen bei 9.3 t/ha und 8.8 t/ha. Die Erträge sind in Abbildung dargestellt.
Figure 2: Winterweizenerträge mit unterschiedlichen Düngungsintensitäten (ex post)
1.5.1.2 Proteingehalte ex post
Die Proteingehalte liegen für die optimale N-Düngungshöhe bei 13.4 %. Die Proteingehalte für die Düngung nach Düngeverordnung und die Düngung um 20 % reduziert liegen bei 12.5 % und 11.8 %. Die Proteingehalte sind in Abbildung dargestellt.
Figure 3: Rohproteinkonzentration bei unterschiedlichen Düngungsintensitäten (ex post)
1.5.1.3 N-Kostenfreie Leistung ex post
Die N-kostenfreie Leistung liegt für die optimale N-Düngungshöhe bei 1709.7 €/ha. Die N-kostenfreie Leistung für die Düngung nach Düngeverordnung und die Düngung um 20 % reduziert liegen bei 1671 €/ha und 1594.9 €/ha. Die N-kostenfreie Leistung ist in Abbildung dargestellt.
Figure 4: N-kostenfreie Leistung bei unterschiedlichen Düngungsintensitäten (ex post)
Die ex ante ökonomisch optimale N-Düngungshöhe beträgt 243 kg N/ha und ist damit höher als der Mittelwert der jahesspezifischen ökonomisch optimalen N-Düngung (‘r round(mean(df_maxNKFL$Nges),0)’). Die N-kostenfreie Leistung bei ex ante optimaler Düngung beträgt 1641 €/ha im Vergleich zu 1710 €/ha bei ex post optimaler Düngung. Die ex ante optimale Düngung liegt damit über der zulässigen Düngung nach Düngeverordnung (200 [kg N/ha]).
1.5.2.1 Erträge ex ante
Der Ertrag bei ex ante optimaler Düngung beträgt 9.4 t/ha, der Proteingehalt 13.6 % .
Die Erträge, Proteingehalte und N-kostenfreie Leistungen sind in Abbildung , und dargestellt.
Figure 5: Winterweizenerträge mit unterschiedlichen Düngungsintensitäten (ex ante)
1.5.2.2 Proteingehalte ex ante
Die Proteingehalte liegen für die optimale N-Düngungshöhe bei 13.6 %. Die Proteingehalte für die Düngung nach Düngeverordnung und die Düngung um 20 % reduziert liegen bei 12.8 % und 12.1 %. Die Proteingehalte sind in Abbildung dargestellt.
Figure 6: Rohproteinkonzentration bei unterschiedlichen Düngungsintensitäten (ex ante)
1.5.2.3 N-Kostenfreie Leistung ex ante
Die N-kostenfreie Leistung liegt für die optimale N-Düngungshöhe bei 1641.4 €/ha. Die N-kostenfreie Leistung für die Düngung nach Düngeverordnung und die Düngung um 20 % reduziert liegen bei 1618.2 €/ha und 1504.4 €/ha. Die N-kostenfreie Leistung ist in Abbildung dargestellt.
Figure 7: N-kostenfreie Leistung bei unterschiedlichen Düngungsintensitäten (ex ante)
Citation
BibTeX citation:
@online{kage2024,
author = {Kage, Henning and Kage, Henning},
title = {Auswertung {Ertrag/Qualität} {N-Versuch} {Weizen}},
date = {2024-09-12},
langid = {en}
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For attribution, please cite this work as:
Kage, Henning, and Henning Kage. 2024. “Auswertung Ertrag/Qualität
N-Versuch Weizen.” In Preparation. September 12, 2024.